Agentur-News

Die Bundeszentrale für politische Bildung und die „Drehscheibe“ haben eine beeindruckende mehrtägige „Redaktionskonferenz“ für Lokaljournalisten aus ganz Deutschland durchgeführt. Und sie haben Gisela Goblirsch für einen Vortrag eingeladen. „Umgang mit schwierigen Mitmenschen“ war das Thema und die meisten Journalist*innen dachten, die schwierigen Mitmenschen wären in der Riege der Anspruchsbürger und Leserbriefschreiber zu finden. Der Vortrag hatte allerdings einen systemischen Ansatz und dieser Ansatz stellt die Frage, wie es zu schwierigen Situationen kommen kann und auf welcher Basis man selbst unterwegs ist. Welchen Einfluss haben Überschriften-Gestalter wohl auf die Ansichten von Menschen, die nicht auf die jeweiligen Artikel klicken, sondern die – meist überspitzte und oft auch falsche – Überschrift als „einzig wahr“ in ihren Alltag integrieren? Wo liegen die Verantwortungen in den Redaktionen?

Welchen Einfluss haben hochemotionale Überschriften (die billigend in Kauf nehmen, dass Menschen sich falsche Vorstellungen vom Inhalt des Artikel machen) auf die Gedankenwelt der Leser? Vor allem, wenn diese Falschmeldungen flächendeckend im Print und im Netz kursieren? Wie werden sich die Leser ihrer Welt gegenüberstellen, wenn die Medien ausschließlich emotional, interpretierend und manipulierend auf Leserfang gehen? Das hat sehr wohl Auswirkungen auf die Menschen, die Medien konsumieren. Und deshalb kann es durchaus sein, dass die Jagd nach Klickzahlen die „schwierigen Mitmenschen“ selbst erzeugt. Wenn Journalisten an Ansehen verlieren, dann weil die Verlagshäuser vieles selbst verschuldet haben.

Letztendlich geht es um Ethik in der journalistischen Arbeit. Und der Vortrag gab auch ein paar Hinweise darauf, wie man Vertrauen wieder herstellen könnte. Einfach mal als Gedankenansatz.

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