Agentur-News
Wer sich mit Sprache und Kommunikation beschäftigt, kommt ziemlich bald an den Punkt, an dem klar wird: „Ich werde nicht immer verstanden – woran liegt das?“ Egal, ob man selbst spricht oder einem anderen zuhört: Wenn die Informationsflut zu groß wird, kann man sie nicht mehr verarbeiten. Also hört das Ohr nur noch den Anteil an Information, zu dem das Gehirn bereits einen Ankerpunkt bietet. Man hört also nicht mehr alles, sondern nur einen Teil des Gesagten. Nachdem diesen Effekt jeder kennt, neigen Menschen dazu, schwierige Zusammenhänge „einfach“ darzustellen. Doch Schwieriges, Komplexes braucht nun mal mehr Worte, um vermittelt zu werden. Und viele Worte überfordern den Zuhörer.
Deshalb gilt grundsätzlich die Erkenntnis: Komplexe Sachverhalte kann man nicht einfach darstellen. Wer es dennoch versucht, der erntet das, was man aus Kindertagen die „Stille Post“ nennt. Denn jede Information, die eine Relevanz besitzt, wird weitergetragen. Und wer nur die Hälfte verstanden hat, der trägt Blödsinn weiter.
Es gilt dementsprechend die einfache (Kommunikations-)Regel: Komplexe Sachverhalte niemals vereinfachen – sondern verkürzen! Statt der großen, allumfänglichen Geschichte, ist es viel sinnvoller, Teilbereiche als eigene Story auszugliedern und nur diesen Teilbereich zu kommunizieren. (Immer mit dem Hinweis, dass dies noch lange nicht alles ist – dass da noch mehr kommt, aber eben zu einer anderen Zeit.) Wer wirklich die ganze Information nach außen tragen will, muss sich die Mühe machen, kleinere Einheiten zu kommunizieren.
Das gilt für komplexe kommunale Projekte ebenso, wie für die „einfache“ Pressemitteilung! Nicht zu viel auf einmal herausgeben – sonst passiert das, was auf der Grafik abgebildet ist.