Agentur-News
Der Unterschied zwischen Gespräch und Dialog besteht in der inneren Einstellung der Gesprächspartner zueinander. Der (Bürger-)Dialog ist eben sehr viel mehr als ein Gespräch. Der Bürgerdialog hat in der Regel ein klares Thema und Kontexte, die verstanden und bearbeitet werden sollen. Dialoge sind anstrengend, denn sie verlangen von allen Seiten der Teilnehmenden die Bereitschaft nicht nur sprechen, sondern auch zuhören zu wollen. Wer aber zuhören will, hat ein gewisses Anrecht darauf, dass der Gesprächspartner ihn (oder sie) auch ernstnimmt.
Demensprechend wichtig ist es, Aussagen oder Sachverhalte so darzustellen, dass das Gegenüber die Chance hat, zu verstehen. Verstehen hängt davon ab, auf welche Weise Sachverhalte dargestellt werden. Und welcher Rahmen geschaffen wird, um nicht nur zuhören und sprechen, sondern auch denken und verarbeiten zu können.
Dialoge kosten Zeit. Desshalb sollten sie attraktiv gestaltet werden. Dazu gehören aktive Phasen des Austauschs und passive Phasen der Verarbeitung. Und sehr häufig ist es weniger wichtig, sofort eine Antwort auf eine Frage zu haben, als vielmehr klarzumachen, dass die Frage so komplex oder vielschichtig war, dass man darüber (auch als Bürgermeister*in oder als Verwaltung) nachdenken muss.
Wer Dialoge führen will, braucht das Rückgrat, ein Gespräch auch mal unterbrechen zu wollen, um es zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufzunehmen – dann nämlich, wenn eine gesicherte Antwort auf eine gute Frage erarbeitet ist. Deshalb ist das hier dargestellte 6-Phasen-Modell ein guter Weg, um gegenseitiges Verständnis zu erlangen und echte Lösungen zu erreichen, die von allen Beteiligten getragen werden.